Videobotschaft vom Bürgermeister von Nagasaki,

image_print

Herrn Taue, für die Konferenz Mayors for Peace am 11. Juni 2010 (Japanisch) und die deutsche Übersetzung der schriftlichen Botschaft aus dem Japanischen

Die deutsche Übersetzung:
Im Anlass der heute stattfindenden Konferenz der deutschen Sektion der Mayors for Peace überbringe ich Ihnen als Vertreter der Bürgerinnen und Bürger von Nagasaki die Botschaft.

Vor 65 Jahren, nämlich am 09.08.1945, um 11:02 Uhr, wurde die Stadt Nagasaki durch eine Atombombe angegriffen. Durch die unvorstellbare Hitze und Explosionswelle sowie die entsetzliche Strahlung wurden sehr viele würdige Leben geraubt. Die Menschen, die beinahe gestorben wären, haben immer noch in Leibe und Seele unheilbares Leid und leiden heute nach über 65 Jahren noch unter den Spätfolgen der radioaktiven Strahlung.

Wir, Bürgerinnen und Bürger von Nagasaki, rufen die Welt immer wieder zur Abschaffung von Atombomben und Realisierung des ewigen Friedens auf, um nach Nagasaki als Letztes nie wieder die Tragödie durch Atombomben zu wiederholen.

Während sich die Neigung zur Hoffnung auf eine atomwaffenfreien Welt international erhöht, besuchten anlässlich der im vergangenen Monat stattgefundenen NPT-Überprüfungskonferenz nicht nur die Atombombenüberlebenden (Hibakusha) aus Nagasaki, sondern auch zahlreiche Bürgerinnen und Bürger, die in der Friedensbewegung aktiv sind, New York, und riefen gemeinsam mit den Mitgliedern der Konferenz Mayors for Peace aus aller Welt ausdrücklich zu einer atomwaffenfreien Welt auf.

Im Abschlussdokument der NPT-Überprüfungskonferenz erwähnte der Vorsitzende der Konferenz einen Atomwaffenverbotsvertrag, und dort wurde ferner auch behauptet, dass man sich für neue Vorschläge aus der Zivilgesellschaft interessieren soll. Die Stadt Nagasaki will sich noch weiter durch die starke Zusammenarbeit nicht nur mit den Mitgliedern der Konferenz der deutschen Sektion der Mayors for Peace, sondern auch mit der Zivilgesellschaft sowie mit zahlreichen Städten und Kommunen sowie Nichtregierungsorganisationen engagieren, die sich nach dem Frieden sehnen, gemeinsam für eine atomwaffenfreie Welt eintreten und die Realisierung des ewigen Friedens in der Welt alle Kräfte aufbieten.

Ich habe gehört, dass in den noch im Hiroshima-Nagasaki Platz in Potsdam zu errichtenden Gedenkstein ein durch die auf Nagasaki abgeworfene Atombombe verstrahlter Stein eingebettet wird. Aus diesem Anlass hoffe ich, dass die Beziehungen zwischen der Stadt Nagasaki und Deutschen noch vertieft werden.

Zum Schluss möchte ich mich bei dem Oberbürgermeister von Potsdam und den Beteiligten für die Organisation der Konferenz bedanken und wünsche allen Anwesenden in der Konferenz Gesundheit und viel Glück.

11. Juni 2010
TAUE, Tomihisa
Bürgermeister von Nagasaki