Botschaft vom Bürgermeister von Hiroshima

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Herrn Akiba, für die Einweihung am 25. Juli 2010.

Ich möchte einige Worte anlässlich der Einweihung des Gedenkortes auf dem Hiroshima-Platz an Sie richten.

Dieser Gedenkort wird mit einem durch die Atombombe verstrahlten Stein gestaltet, der im Gleis der Hiroshima Straßenbahn Gesellschaft verlegt war. Damit soll an die Tragödien von Hiroshima und Nagasaki erinnert werden. Diese im Hiroshima-Platz verankerte Verbindung wird eine starke Quelle für Mut und Hoffnung für die zahllosen Städte und Bürgerinnen und Bürger auf der ganzen Welt sein, die an der Schaffung einer atomwaffenfreien Welt arbeiten.

Ich habe großen Respekt für alle, die an diesem Vorhaben beteiligt waren.

Die Hoffnungen für die Abschaffung von Atomwaffen und die Realisierung eines dauerhaften Weltfriedens, auf die der Oberbürgermeister Jann Jakobs und die an diesem Vorhaben Beteiligten hoffen, sind die gleichen Hoffnungen wie sie die Bürgerinnen und Bürger von Hiroshima, insbesondere die Hibakushas (Verstrahlte Überlebenden) hegen.

Durch die Führung von Präsident Barack Obama und von UN-Generalsekretär Ban Ki-Moon, der übrigens der erste Generalsekretär sein wird, der Hiroshima und Nagasaki besucht, sind unsere Hoffnungen schließlich auf der ganzen Welt verbreitet worden.

Die Stadt Hiroshima arbeitet derzeit mit den über 4000 Mitgliedsstädten der „Bürgermeister für den Frieden“ (Mayors for Peace) und deren Bürgerinnen und Bürgern sowie Nichtregierungsorganisationen (NGOs) der Friedensbewegung auf der ganzen Welt zusammen, um unsere Vision 2020 zu verwirklichen. Wir sind entschlossen, Atomwaffen bis zum Jahr 2020 abzuschaffen, weil wir eine atomwaffenfreie Welt mit so vielen Hibakusha wie möglich realisieren wollen. Außerdem werden wir gegenüber den folgenden Generationen unsere Mindest-Verantwortung nicht erfüllen, wenn die heutige Generation die Atomwaffen nicht abschaffen kann.

Um unser Ziel für 2020 zu verwirklichen, müssen wir möglichst viel Mühe unternehmen, bei den Regierungen einschließlich der Atomwaffenstaaten ausreichenden politischen Willen dafür zu schaffen, mit den Verhandlungen für eine atomwaffenfreie Welt zu beginnen.

Um dies zu ermöglichen, müssen wir noch mehr Treibkraft entwickeln, indem wir an einen globalen Konsens für diese Sache arbeiten.

Die Zeit ist gekommen, sich mit Nachdruck für ein Nuklearwaffen-Übereinkommen oder einen anderen rechtlichen Rahmen einzusetzen und die Staaten von der Wichtigkeit des Zeitplans unserer 2020 Vision zu überzeugen.

Abschließend hoffe ich aufrichtig, dass jeder, der an der Zeremonie heute teilnimmt, die Hoffnungen für die Abschaffung von Atomwaffen ins Herz schließt, die in diesen Gedenkort eingebracht wurden. Beteiligen Sie sich mit uns gemeinsam daran, bis zum Jahr 2020 eine atomwaffenfreie Welt in die Tat umzusetzen.

25. Juli 2010
Tadatoshi Akiba
Bürgermeister der Stadt von Hiroshima