Konzept
Prof. Dr. Hideto Sotobayashi, ein Überlebender (➣ Hibakusha) des Atombombenangriffs auf Hiroshima, hatte sich unermüdlich für die Errichtung dieses Gedenkortes engagiert und Spenden dafür gesammelt. Prof. Dr. Hideto Sotobayashi hatte empfohlen, den damals schon pensionierten Künstler Makoto Fujiwara mit der Gestaltung des Gedenkortes zu beauftragen. Beide kannten sich schon seit Makotos Studienzeit in Westberlin.
Der Hauptort von Mokotos Arbeit war zu dieser Zeit der Steinbruch in norwegischem Larvik. Er ist sofort aus Norwegen nach Potsdam gekommen und hat einen großen Stein aus Norwegen vorgeschlagen. Der Verein war septisch bezüglich dieser Idee, wegen der hohen zu erwartenden Kosten. Makoto hat letztlich den großen Stein auf eigene Kosten angefertigt und als sein eigenes Kunstwerk nach Potsdam gebracht.
Doch zuvor musste ein Konzept geschrieben werden. Makoto hatte für die Gestaltung seine künstlerischen Vorstellungen, aber es war nicht seine Stärke, die Bedeutung seiner Kunstwerke offen zu legen. Er war der Meinung, dass das nicht seine Aufgabe sei, sondern man solle es selbst spüren, wenn man den Stein sieht. Makoto hat oft nur gesagt, dass sich der Standort und dessen Umgebung durch den großen Stein ändern. Einige haben aber geahnt, dass die Kristalle im großen Steine die Augen der Opfer symbolisieren.
In Zusammenarbeit mit Mitgliedern des Vereins wurden in Absprache mit Makoto durch eine japanische IT-Designerin Gestaltungsvarianten virtualisiert. Dieses Konzept wurde dann der Stadtverwaltung vorgelegt.
Die Idee mit den verstrahlten Steinen auf einer Gedenkplatte stammte nicht von Makoto, sondern von Herrn Tetsuo Kaneko aus Hiroshima. Er hatte dafür in Japan Spendengelder gesammelt. Damals hieß der Platz Hiroshima-Platz. Deshalb hat man zuerst nur an einen Stein aus Hiroshima gedacht. Erst später gab es von einer in Berlin lebenden japanischen Kunststipendiatin aus Nagasaki den Vorschlag, auch einen verstrahlten Stein aus Nagasaki in den Gedenkort zu integrieren. Aber es war nicht einfach, Unterstützer aus Nagasaki zu gewinnen, da damals der Name Nagasaki fehlte. So kamen die ➡ Spendengelder aus Japan fast nur aus Hiroshima.
Aber für einige Mitglieder des Vereins war es schon vom Anfang klar, dass der Platz eigentlich Hiroshima-Nagasaki-Platz heißen müsste. Es dauerte eine Weile, bis der Verein sich darauf geeinigt hatte. Danach dauerte es noch länger bis zur Umbenennung des Platzes
(➡ Umbenennung in „Hiroshima-Nagasaki-Platz“).