1000-Kraniche Aktion

Die Aktion fand während der Konferenz „Mayors for Peace“(Bürgermeister für den Frieden) am 11.06.2010 statt.

Die gefalteten Kraniche
Bild: © Tsukasa Yajima

SASAKI, Sadako war zweieinhalb Jahre alt, als die Atombombe am 06.08.1945 auf Hiroshima abgeworfen wurde. Sie wuchs danach gesund heran, aber im Herbst 1954 wurde sie plötzlich sehr müde. Durch die medizinische Untersuchung wurde festgestellt, dass sie Leukämie hat.

Das war die Spätfolge der Strahlung von der Atombombe. Sie musste ins Krankenhaus gebracht werden.

Sie erfuhr vor einer Freundin von ihr von der japanischen Legende, dass man seinen Wunsch erfüllen kann, wenn man 1000 Kraniche faltet. Sie begann sofort mit dem Falten und hoffte, wieder gesund zu werden. Sie faltete immer und soll über 1600 Kraniche gefaltet haben, weil sie dachte, dass ihre Anstrengung, 1000 Kraniche zu falten, nicht genug ist.

Sie starb aber am 25.10.1955.

Durch diese Geschichte wurden 1000 Origami-Kraniche zum Symbol für den Frieden und gegen Atomwaffen. 1958 wurde im Friedenspark in Hiroshima mit Spenden ein Monument für den Kinderweltfrieden errichtet. An dem Monument werden immer wieder die aus ganz Japan zugesandten Origami-Kraniche angebracht.

In Europa wurde die Geschichte durch den Wiener Jugendschriftsteller Karl Bruckner bekannt.

Anlässlich der Konferenz Mayors for Peace, Bürgermeister für den Frieden am 11. Juni 2010 haben wir mit der 1000-Kraniche Aktion begonnen. Insgesamt über 3000 Papierkraniche wurden von der Origami-Gruppe an der Universität Potsdam mit Christine Pape und anderen, Japanologie-Studenten an der Universität Leipzig und in Berlin wohnenden Japanerinnen und Japanern gefaltet und wurden auf 3 Ketten 1000-Kraniche aufgefädelt.

Bild: © Tsukasa Yajima

Nach der Enthüllung des Gedenkortes wurden die 3 aufgefädelten 1000 Kraniche auf den Gedenkstein niedergelegt.

Danach wurde jeweils eine Kette 1000-Kraniche als Friedenssymbol mit der Botschaft vom Oberbürgermeister von Potsdam, Jann Jakobs, an die Städte Hiroshima und Nagasaki geschickt. außerdem wurde eine Kette an die Stadt Potsdam übergeben.




Videobotschaft vom Bürgermeister von Nagasaki,

Herrn Taue, für die Konferenz Mayors for Peace am 11. Juni 2010 (Japanisch) und die deutsche Übersetzung der schriftlichen Botschaft aus dem Japanischen

Die deutsche Übersetzung:
Im Anlass der heute stattfindenden Konferenz der deutschen Sektion der Mayors for Peace überbringe ich Ihnen als Vertreter der Bürgerinnen und Bürger von Nagasaki die Botschaft.

Vor 65 Jahren, nämlich am 09.08.1945, um 11:02 Uhr, wurde die Stadt Nagasaki durch eine Atombombe angegriffen. Durch die unvorstellbare Hitze und Explosionswelle sowie die entsetzliche Strahlung wurden sehr viele würdige Leben geraubt. Die Menschen, die beinahe gestorben wären, haben immer noch in Leibe und Seele unheilbares Leid und leiden heute nach über 65 Jahren noch unter den Spätfolgen der radioaktiven Strahlung.

Wir, Bürgerinnen und Bürger von Nagasaki, rufen die Welt immer wieder zur Abschaffung von Atombomben und Realisierung des ewigen Friedens auf, um nach Nagasaki als Letztes nie wieder die Tragödie durch Atombomben zu wiederholen.

Während sich die Neigung zur Hoffnung auf eine atomwaffenfreien Welt international erhöht, besuchten anlässlich der im vergangenen Monat stattgefundenen NPT-Überprüfungskonferenz nicht nur die Atombombenüberlebenden (Hibakusha) aus Nagasaki, sondern auch zahlreiche Bürgerinnen und Bürger, die in der Friedensbewegung aktiv sind, New York, und riefen gemeinsam mit den Mitgliedern der Konferenz Mayors for Peace aus aller Welt ausdrücklich zu einer atomwaffenfreien Welt auf.

Im Abschlussdokument der NPT-Überprüfungskonferenz erwähnte der Vorsitzende der Konferenz einen Atomwaffenverbotsvertrag, und dort wurde ferner auch behauptet, dass man sich für neue Vorschläge aus der Zivilgesellschaft interessieren soll. Die Stadt Nagasaki will sich noch weiter durch die starke Zusammenarbeit nicht nur mit den Mitgliedern der Konferenz der deutschen Sektion der Mayors for Peace, sondern auch mit der Zivilgesellschaft sowie mit zahlreichen Städten und Kommunen sowie Nichtregierungsorganisationen engagieren, die sich nach dem Frieden sehnen, gemeinsam für eine atomwaffenfreie Welt eintreten und die Realisierung des ewigen Friedens in der Welt alle Kräfte aufbieten.

Ich habe gehört, dass in den noch im Hiroshima-Nagasaki Platz in Potsdam zu errichtenden Gedenkstein ein durch die auf Nagasaki abgeworfene Atombombe verstrahlter Stein eingebettet wird. Aus diesem Anlass hoffe ich, dass die Beziehungen zwischen der Stadt Nagasaki und Deutschen noch vertieft werden.

Zum Schluss möchte ich mich bei dem Oberbürgermeister von Potsdam und den Beteiligten für die Organisation der Konferenz bedanken und wünsche allen Anwesenden in der Konferenz Gesundheit und viel Glück.

11. Juni 2010
TAUE, Tomihisa
Bürgermeister von Nagasaki




Konzept

Prof. Dr. Hideto Sotobayashi, ein Überlebender (➣ Hibakusha) des Atombombenangriffs auf Hiroshima, hatte sich unermüdlich für die Errichtung dieses Gedenkortes engagiert und Spenden dafür gesammelt. Prof. Dr. Hideto Sotobayashi hatte empfohlen, den damals schon pensionierten Künstler Makoto Fujiwara mit der Gestaltung des Gedenkortes zu beauftragen. Beide kannten sich schon seit Makotos Studienzeit in Westberlin.

Der Hauptort von Mokotos Arbeit war zu dieser Zeit der Steinbruch in norwegischem Larvik. Er ist sofort aus Norwegen nach Potsdam gekommen und hat einen großen Stein aus Norwegen vorgeschlagen. Der Verein war septisch bezüglich dieser Idee, wegen der hohen zu erwartenden Kosten. Makoto hat letztlich den großen Stein auf eigene Kosten angefertigt und als sein eigenes Kunstwerk nach Potsdam gebracht.

Doch zuvor musste ein Konzept geschrieben werden. Makoto hatte für die Gestaltung seine künstlerischen Vorstellungen, aber es war nicht seine Stärke, die Bedeutung seiner Kunstwerke offen zu legen. Er war der Meinung, dass das nicht seine Aufgabe sei, sondern man solle es selbst spüren, wenn man den Stein sieht. Makoto hat oft nur gesagt, dass sich der Standort und dessen Umgebung durch den großen Stein ändern. Einige haben aber geahnt, dass die Kristalle im großen Steine die Augen der Opfer symbolisieren.

In Zusammenarbeit mit Mitgliedern des Vereins wurden in Absprache mit Makoto durch eine japanische IT-Designerin Gestaltungsvarianten virtualisiert. Dieses Konzept wurde dann der Stadtverwaltung vorgelegt.

Die Idee mit den verstrahlten Steinen auf einer Gedenkplatte stammte nicht von Makoto, sondern von Herrn Tetsuo Kaneko aus Hiroshima. Er hatte dafür in Japan Spendengelder gesammelt. Damals hieß der Platz Hiroshima-Platz. Deshalb hat man zuerst nur an einen Stein aus Hiroshima gedacht. Erst später gab es von einer in Berlin lebenden japanischen Kunststipendiatin aus Nagasaki den Vorschlag, auch einen verstrahlten Stein aus Nagasaki in den Gedenkort zu integrieren. Aber es war nicht einfach, Unterstützer aus Nagasaki zu gewinnen, da damals der Name Nagasaki fehlte. So kamen die ➡ Spendengelder aus Japan fast nur aus Hiroshima.

Aber für einige Mitglieder des Vereins war es schon vom Anfang klar, dass der Platz eigentlich Hiroshima-Nagasaki-Platz heißen müsste. Es dauerte eine Weile, bis der Verein sich darauf geeinigt hatte. Danach dauerte es noch länger bis zur Umbenennung des Platzes
(➡ Umbenennung in „Hiroshima-Nagasaki-Platz“).




記念地

ヒロシマ・ナガサキ記念地は、2010年7月25日にヒロシマ広場で落成式典が行なわれ、除幕されました。

記念地の構想は、日本人石彫家藤原信(www.makotofujiwara.de)さんを中心にして作成されました。藤原さんは元ベルリン芸術大講師、元ハノーバー専門大学芸術学部の教授で、現在ドイツのハノーバーとノルウェーに滞在されながら、世界中で活躍されています。

記念地は、2つの石で構成されています。

– 大きな石(閃長石)
(8.9 x 1.6 x 1.1 m、約36 t)
側面つや消し研削仕上げ
藤原さん作品
– 基板石(閃長石)
(2.86 x 1.83 x 0.25m、約3.6 t)
上面、側面つや消し研削仕上げ
記念碑

記念碑である基板石には、当時広島と長崎で被爆した被爆石が埋め込まれています。

– 広島の被爆石
(元々は0.8 x 0.4 x 0.1 m、約0.1 t)
広島電鉄路面電車の敷石だったもの。
– 長崎の被爆石
(元々は0.6 x 0.5 x 0.3 m、約0.1 t)
山王神社境内にあった石で、山王神社さん提供。
広島と長崎の被爆石からは現在、規定以上の放射線量は放出されておらず、危険はありません。 → 証明書(独文)

大きな記念石と広島と長崎から被爆石が埋め込まれた基板石(記念碑)は、トルーマン・ハウスに向かって平行に並べられています。記念碑の基板石は、献花用に使えるようにも考えてあります。

記念地のデザインと設置工事には、広島市立大とハノーバー専門大の交換留学生としてドイツで勉強し、現在ドイツで活躍されている広島、長崎出身のアーティスト、広島市立大で勉強したドイツ人彫刻家のみなさんにもご協力いただきました。

碑文は2009年11月4日、ポツダム市議会で決議され、その独文原文が日本語と英語に翻訳され、3つの言語で表記されています。碑文は基板石にサンドブラスト工法で直接刻まれています。 → 日本語碑文テキスト

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つくる会について

第二次世界大戦の終戦を間近にして、最も深刻で、戦後の時代に最も後続的に影響をもたらしている出来事の一つが、十数万人に及ぶ犠牲者を出した広島と長崎への原爆投下です。

この2つの原爆の投下命令は、ポツダム・バーベルスベルクで行われていたポツダム会談が進む過程において、米国大統領ハリー・S・トルーマンが滞在していた邸宅から出されたものと見られます。

たくさんの罪のない人々が犠牲となったこと、また、冷戦にまで発展した対立のはじまりとなったことを考えると、原爆投下命令が出された地は、後世にも伝えて記憶に止めていかなければなりません。

ポツダム・ヒロシマ広場をつくる会は、ポツダムのヒロシマ広場を記念地として、記念碑を設置、維持することによって、広島と長崎への原爆の投下によって犠牲になった人々を念う気持ちを保持、育成して、二度と同じ過ちを繰り返さないで核兵器のない世界を実現することを求めています。

つくる会はまた、広島と長崎への原爆投下を忘れないようにその悲惨さを伝えたり、平和への願いを求めるための催し物も行います。

つくる会は、非営利団体としてポツダムの裁判所に登記されています。
→ 会の規約(独文)

ポツダム・ヒロシマ広場をつくる会の活動とヒロシマ・ナガサキ記念地の設置に関しては、たくさんの方々からご支援、ご協力をいただきました。つくる会では、ご支援、ご協力、ご寄付いただいたみなさまの一覧を作成しました(こちらの手違いで抜けている方があるかもしれません。その場合はお許しください)。
→ 後援者、協力者、寄付者リスト(ドイツ語)

ヒロシマ・ナガサキ記念地設置に関して、ご支援、ご協力、ご寄付をいただきました。みなさまのご支援、ご協力、ご寄付なしには記念地を設置することはできませんでした。みなさまに心からお礼申し上げます。

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Lichter für die Opfer von Hiroshima und Nagasaki

Im Gedenken an die Opfer der Atombombenabwürfe von Hiroshima und Nagasaki

Sonnabend, den 25. Juli 2009, ab 20 Uhr an der Anlegestelle der Stern- und Kreisschifffahrt am Griebnitzsee

Jedes Jahr am Abend des Tages des Abwurfes der Atombombe auf Hiroshima werden Papierlaternen auf dem Fluss abgesetzt und sie schwimmen durch den Fluss, in unmittelbarer Nähe des „Grand Zero“.

Mit dieser Aktion drücken die Menschen aus, dass die Seele der Opfer gerufen und beruhigt werden kann. Die Menschen drücken damit auch ihre Hoffnung auf Frieden aus. An die Laternen schreiben die beteiligten Menschen ihre persönliche Botschaft für den Frieden.

Hiroshima-Platz-Potsdam e.V. in Zusammenarbeit mit:
Deutsch – Japanische Gesellschaft Potsdam, Deutsch – Japanische Gesellschaft Berlin, Biergarten und Lokal am Griebnitzsee, IPPNW, Stern- und Kreisschifffahrt Berlin, Bastelbogen Babelsberg, Eva Benirschke, Kreisverband Bündnis 90/ Die Grünen Potsdam, Ortsverband der SPD Babelsberg, Bürgerinitiative Griebnitzsee für alle.

Die Laternen können von den TeilnehmerInnen und Teilnehmern selbst gestaltet werden. Dazu werden von den Veranstaltern Materialien zur Verfügung gestellt.
Für das Material aber auch für jede Laterne, möchte der Verein Hiroshima-Platz-Potsdam e.V. eine Spende von mindestens 5 Euro einnehmen, um die Ausgestaltung des Gedenkortes auf dem Hiroshima-Platz zu ermöglichen.
Im Anschluss an die Aktion werden die Laternen wieder eingesammelt und nach Wunsch an die Besucher übergeben.

Zu dieser Abendveranstaltung kann noch eine kulturelle Aktion vorbereitet werden und Möglichkeiten der Begegnung geschaffen werden, vielleicht auch mit Speisen und Getränken zum Abend, zusammen mit den Kooperationspartnern und Unternehmen am Griebnitzsee.

Fotos von dieser Aktion:

Bild: © Tsukasa Yajima
Bild: © Tsukasa Yajima
Bild: © Tsukasa Yajima
Bild: © Tsukasa Yajima



Grußwort vom Oberbürgermeister von Potsdam

Liebe Potsdamerinnen und Potsdamer, sehr geehrte Gäste, die Initiative zur Einrichtung des Gedenkortes „Hiroshima-Platz“ in Potsdam-Babelsberg wird von mir außerordentlich begrüßt und unterstützt. Die Veranstaltung „Atomwaffenfrei Leben“ im Filmmuseum Potsdam und die Initiative zur zukünftigen Gestaltung des Hiroshima-Platzes ist der Auftakt in Potsdam für zivilgesellschaftliches Engagement für Frieden und zur Abschaffung von Atomwaffen.

60 Jahre nach Kriegsende hat mich im Rahmen der Gedenkveranstaltungen u.a. auch zum Bombenangriff auf Potsdam die Initiative „Bürgermeister für den Frieden“ meiner beiden Kollegen aus Hiroshima und Nagasaki sehr beeindruckt.

In diesem Zusammenhang haben mich persönlich die Berichte und Beschreibungen der Menschen über die ersten Atombombenabwürfe sehr tief berührt. Deshalb habe ich den Stadtverordneten im August letzten Jahres vorgeschlagen, sich der Initiative „Bürgermeister für den Frieden“ anzuschließen.

Ich freue mich daher, dass durch bürgerschaftliches Engagement von Bündnis 90/Die Grünen, der Ärzte zur Verhütung des Atomkrieges (IPPNW), des Ortsverbandes der SPD Babelsberg und des Filmmuseums Potsdam eine breite öffentliche Diskussion zur Erinnerungskultur angestoßen wird.

Den Veranstaltern und den Gästen des Filmabends wünsche ich als Schirmherr der Veranstaltung, eine spannende Debatte zur Zeitgeschichte und hoffe, dass dies der Beginn vieler weiterer Initiativen ist.

Jann Jakobs
Oberbürgermeister der Landeshauptstadt Potsdam
im Jun. 2006




Bürgermeister Akibas Botschaft an Potsdam

Grüße aus Hiroshima.
Es ist mir eine Ehre und eine Freude aus diesem wichtigen Anlass ein Grußwort an Sie zu richten und ich danke Oberbürgermeister Jann Jakobs, der IPPNW und allen Organisatorinnen, die ihn ermöglicht haben …